„Die Nacht auf dem Rücken“ – Julio Cortázar

AutorJulio Cortázar
VerlagSuhrkamp Verlag
Datum28. September 2019
AusgabeTaschenbuch
Seiten333
SpracheDeutsch
VorwortMario Vargas Llosa
ÜbersetzerWolfgang Promies
Rudolf Wittkopf
ISBN-13978-3518242261

„Die Tür zum Salon und dann der Dolch in der Hand, das Licht der Fenster, die hohe Rückenlehne eines Sessels aus grünem Samt, der Kopf des Mannes in dem Sessel, einen Roman lesend.“ (Zitat Seite 196)

Thema und Inhalt

Dieses Buch ist der erste von vier Bänden mit den Erzählungen des argentinisch-französischen Schriftstellers. Neben seinem Roman „Rayuela – Himmel und Hölle“ sind es besonders diese Geschichten, die seinen literarischen Ruhm begründen. Cortázar spielt ein geniales, besonderes Spiel mit der Sprache, der Phantasie und den Gedankenbildern, und führt die Leser aus scheinbar beschaulichen, einfachen Alltagssituationen leise und zunächst nur mit leichtem Unbehagen in schließlich zutiefst beklemmende, surreale Situationen und Ereignisse. Wirklichkeiten und mögliche Wirklichkeiten überschneiden sich und führen seine Figuren zu unabwendbaren Konsequenzen. „Denn in Cortázars Büchern spielt der Autor, spielt der Erzähler, spielen die Figuren und spielt der Leser, zum Spiel gezwungen durch die teuflischen Fallen, die ihn beim Umblättern erwarten, wenn er es am wenigsten erwartet.“ (Zitat Seite 5, Mario Vargas Llosa, Vorwort)

Gestaltung

Die Erzählungen sind in drei Sammlungen zusammengefasst, chronologisch geordnet nach der Zeit ihrer Entstehung. Dem Vorwort von Mario Vargas Llosa folgt die Sammlung „ Das andere Ufer – 1945“ welche zwölf frühe Geschichten umfasst. Daran schließt „Bestiarium -1951“ an mit acht Geschichten, wobei die letzte Geschichte dieser Sammlung den Namen gibt. Die letzte Sammlung  ist die 1964 erweiterte Fassung von „Ende des Spiels – 1956“ und ist nach der letzten Geschichte benannt, welche auch die letzte Geschichte dieses ersten von insgesamt vier Bänden ist.

Fazit

Die vielen kleinen, einfachen Alltagssituationen oder ebenso klaren Ereignisse haben eines gemeinsam: subtile Wendungen, die sich plötzlich zu einer eigenständigen, packenden Dramatik entwickeln, bei der wir Leser den Atem anhalten und gespannt den Ereignissen und den Entscheidungen und dem Schicksal der Figuren folgen. Wir wissen nun zum Beispiel, was passiert, wenn sich ein Vampir ernsthaft verliebt, und werden wohl noch lange einen Pullover nur mit einem gewissen Unbehagen anziehen. Es ist schwer mit wenigen Worten zu beschreiben, warum man diese auch sprachlich großartigen Erzählungen lesen sollte, doch lesen sollte man sie.

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