Schlafgänger – Dorothee Elmiger

AutorDorothee Elmiger
VerlagDuMont Buchverlag
Datum13. März 2014
AusgabeGebundene Ausgabe
Seiten142
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3832197421

„Der Student: Über die Entwicklung der Städte liest man bei Aristoteles, eine Stadt besteht aus unterschiedlichen Arten von Menschen; ähnliche Menschen bringen allein keine Stadt zuwege. Höchstens eine Familie, sagte die Übersetzerin, allerhöchstens.“ Zitat Seite 124)

Inhalt

Unterschiedliche Personen aus verschiedenen Ländern begegnen sich und führen Gespräche über gesellschaftlich brisante Themen. Ein schlafloser Logistiker, ein Schweizer Journalist, eine Übersetzerin, eine Schriftstellerin, ein Student aus Glendale, LA, ein Berufsmusiker mit Ehefrau, A.L. Erika, eine junge Frau, schildern eigene Erlebnisse und Erfahrungen, Begegnungen mit weitern, nicht anwesenden Personen, die sie beeindruckt haben.

Thema und Genre

Dieses Buch ist eine Aneinanderreihung von Gesprächssequenzen, Dialogen, aber auch Monologen, die sich um aktuelle Themen wie Flüchtlinge, Weltgeschehen, Literatur, Musik, Reisen, Schlaf, alle Formen von Grenzen als trennende Elemente und Grenzerfahrungen drehen.

Erzählform und Sprache

Eine Art Handlung besteht nur aus kurzen, verbindenden Segmenten, Bewegungen es Gehens, wie das Betreten oder Verlassen eines Raumes. Das Kernstück sind die Gespräche der einzelnen Figuren, von denen wir allerdings außer der Tätigkeit nur wenig erfahren, teilweise wiederholen sich Aussagen mehrmals, um dann ergänzend fortzufahren. Die Kernthemen bilden den Mittelpunkt dieses Fragmentromans, werden meistens von den Figuren als eigene Erfahrungen in die Gespräche eingebracht, wobei sie einander auch unterbrechen, manchmal spontan von einer völlig anderen Begebenheit zu erzählen beginnen, die ihre Gedanken gerade beschäftigt. So reden sie miteinander und gegeneinander an, nehmen unterbrochene Gesprächsfäden wieder auf, so formen sich im Lauf des Buches die einzelnen Geschichten zu einem irgendwie strukturierten Ganzen. Auch die Wahrnehmungen schwanken zwischen Realität und Einbildung. Die Erzählsprache passt sich den Ausdrucksweisen der unterschiedlichen Figuren an.

Fazit

Eine moderne Variante eines Romans in Fragmenten, dessen Handlung aus Gesprächen zu aktuellen, relevanten Themen besteht. Die unterschiedlichen Sichtweisen ergeben einen Querschnitt unserer Gesellschaft. Unterbrechungen und Wiederholungen, die kaum greifbaren Figuren ergeben beim Lesen den Eindruck von Unruhe und Zerrissenheit, trotz der verhältnismäßig wenigen Seiten erfordert die Lektüre Zeit.

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