„Und ich lass dir als Pfand das Meer – Carme Riera

AutorCarme Riera
Verlagmareverlag
Datum21. Februar 2025
AusgabeGebundene Ausgabe
Seiten112
SpracheDeutsch
ÜbersetzerinPetra Zickmann
NachwortKirsten Brandt
ISBN-13978-3866487383

„Weil ich aber deinen Namen und deine Adresse unbedingt vergessen wollte, schrieb ich an das Meer in der leisen Hoffnung, dass die Wellen meine Nachricht bis vor deine Haustür tragen würden.“ (Zitat Seite 33)

Thema und Inhalt

Dieser Erzählband aus der Serie „mare-Klassiker-klein“ beinhaltet sechs Erzählungen der bekannten katalanischen Schriftstellerin, die ersten fünf Texte sind 1975 in katalanischer Sprache erschienen, der letzte Text 1977. Die Grundthemen sind das Meer, Inseln und die damit verbundene Sehnsucht nach Weite und persönlicher Freiheit. Es sind Frauen, die am Ende des Franco-Regimes in einer von den Regeln des Patriarchats bestimmten Welt nach einem selbstbestimmten Leben nach den eigenen Vorstellungen suchen. Es sind kurze Erzählungen, die ohne Einleitungen sofort in die Situation führen und da in ihnen auch immer das Schweigen und der Tod als einzige Möglichkeit, frei zu sein, als Thema präsent sind, lassen sie Platz für Interpretationen.

Gestaltung

Dieses Büchlein im Format 10.3 x 1.5 x 15.8 cm ist gebunden, mit Lesebändchen, und ist ebenso ansprechend und wertig gestaltet, wie der dazugehörende Schuber.

Auch der inhaltliche Aufbau ist durchdacht, am Beginn steht die titelgebende Erzählung. „Ich habe Sehnsucht nach dir, Sehnsucht nach dem Meer. Und lasse es dir, mein Liebling, als Pfand.“ (Zitat Seite 41) Den Abschluss bildet die sechste Erzählung, die eine Ergänzung der ersten Erzählung ist, eine andere mögliche Variante, eine andere Sichtweise und so umschließen diese beiden Erzählungen gleichsam die anderen Geschichten. Was sie eint, ist das in unterschiedlichen Formen immer präsente Thema Meer. Im Anhang finden wir ein erklärendes, vertiefendes Nachwort von Kirsten Brandt und die Viten.

Fazit

Es sind beeindruckende, intensive Erzählungen über Sehnsüchte, die leidenschaftliche Liebe zwischen zwei Frauen. Eingebettet sind diese Geschichten in Schilderungen der Natur, des Meeres, der einsamen Stände, der Weite des Himmels der Insel Mallorca. Als Gegenteil dazu steht die Enge in den Straßen von Barcelona. Faszinierend, wie es Carme Riera gelingt, mit wenigen Worten über so viele Facetten von Situationen, Gefühlen und Handlungen zu schreiben.

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