Das Lichtspielhaus (Zeit der Entscheidung) – Heidi Rehn

AutorHeidi Rehn
Verlag Knaur eBook
Erscheinungsdatum 26. April 2019
FormatKindle
Seiten512 (Print)
SpracheDeutsch
ASINB07JZDVXZ3

„Ein luxuriöses Lichtspieltheater wie das Elvira bietet den Zuschauern höchstes Vergnügen mit allem denkbaren Komfort.“ (Zitat Pos. 411)

Inhalt

Als die junge Wienerin Elsa Horwitz, Schauspielerin am k. k. Hof-Burgtheater, 1914 den charmanten Münchner Karl Donaubauer heiratet, besitzt seine Mutter Zenzi Donaubauer zwei Ladenkinos. Zwölf Jahre später, 1926, gehören der Familie Donaubauer fünf Lichtspieltheater und das neueste und modernste, der Elvira-Palast, wurde gerade mit großem Erfolg eröffnet. In sechs Wochen wird Elsa 34 Jahre alt, Alfred Hitchcock hat ihr gerade die Hauptrolle in seinem nächsten Film angeboten, als ihr Ehemann Karl sie plötzlich verlässt. In Zukunft wird er mit einer Tänzerin in Amerika leben und sie muss als alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern, gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter, die Geschicke der Donaubauer-Kinos lenken, durch Zeiten interessanter technischer und gefährlicher politischer Entwicklungen. Die Donaubauer-Frauen schaffen das, ist Zenzis Wahlspruch – doch genügt das?

Thema und Genre

In diesem Familien- und Generationenroman wird am Beispiel einer fiktiven Kinodynastie der Aufschwung der deutschen Filmindustrie, vom Stummfilm zum Tonfilm, mit immer neuen technischen Möglichkeiten, gezeigt. Auch die politische Situation der Zwischenkriegszeit in Deutschland ist ein wichtiges Thema.

Charaktere

Zenzi und Elsa sind zwei starke Frauen. Während Zenzi in ihrer Kinobegeisterung jedoch ihren Wurzeln treu bleibt und sich besonders für ihre kleinen Kinos für die einfachen Leute einsetzt, ist Elsa von den neuen Möglichkeiten des Tonfilms und der Qualität der Filme bekannter Regisseure fasziniert. Heinrich, der Ehemann von Karls Schwester Ulla, lässt sich rasch von geschäftstüchtigen Anhängern Hitlers überzeugen, doch Zenzi und Elsa lehnen nationalsozialistisches Gedankengut ab.

Handlung und Schreibstil

Die Handlung beginnt im Jahr 1926, die kurze Vorgeschichte ab 1914 ist als eBook erhältlich. Durch Rückblenden ergänzt, endet dieser erste Band der Familien- und Kinogeschichte im September 1939. Die fiktiven Ereignisse sind in die realen geschichtlichen Entwicklungen und den raschen Siegeszug des Films interessant eingebunden und die Handlung ist spannend geschildert. Die Sprache bleibt im Stil dieser Zeit, was in den Dialogen durchaus passt. Allerdings wird diese Ausdrucksweise auch in der Erzählsprache beibehalten, da wird zum Beispiel mehrmals geschildert, wie ihr „blümerant“ wurde, sodass der Roman im Gegensatz zum interessanten Inhalt sprachlich teilweise sehr süß und trivial wirkt.

Fazit

Ein interessanter, spannender Familienroman mit zeitgeschichtlichem Hintergrund und ein sehr gut recherchierter, informativer Streifzug durch die Geschichte des Films. Sprachlich etwas trivial, aber inhaltlich ansprechend und lesenswert.

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