Dunkel Land – Roxann Hill

AutorRoxann Hill
Verlag HarperCollins
Erscheinungsdatum 13. November 2017
FormatTaschenbuch
Seiten384
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3959671385

„Wenn ich den Mörder nicht aufspüre, wird er weitermachen. Dann wird es noch zahlreiche solcher Fotos auf zahlreichen anderen Tischen geben.“ (Zitat Seite 136)

Inhalt

Die Literaturwissenschaftlerin Verena Hofer übernimmt eine befristete Anstellung auf Gut Wuthenow, da sie sich hier gleichzeitig um ihre 5 Jahre alte Nichte Amelie kümmern kann, Tochter ihrer verstorbenen Schwester. Sie soll Carl, den Neffen von Frau von Wuthenow auf deren Landgut betreuen und rechnet mit einem etwa 12 Jahre alten Jungen – der sich allerdings als Dr. Carl von Wuthenow, 37, international anerkannter Kriminalist und Profiler entpuppt. Nach einer gefährliche Schussverletzung ist sein Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt. Carl hat jedoch keine Zeit für intellektuelle Diskussionen mit der Literaturdozentin, sondern er braucht eine Assistentin, da die Staatsanwaltschaft Berlin dringend seine Hilfe benötigt. So befindet sich Verena schon nach wenigen Stunden mitten in einem aufreibenden, gefährlichen Mordfall, der sie an ihre Grenzen bringt.

Thema und Genre

Dieser spannende Kriminalroman spielt in den Randszenen der Gesellschaft, zwischen Ideologien und Prostitution, legal und illegal. Auch psychologische Aspekte sind ein Thema, sowie der interessante Bereich Kriminologie.

Charaktere

Verena, die manchmal verträumte Literaturdozentin, ist manchmal etwas überbesorgt, wenn es um Amelie geht. Als sie jedoch durch die Ereignisse innerhalb weniger Stunden gezwungen ist, sich mit der harten, brutalen Realität von Ausbeutung und Verbrechen eines etwas anderen Berlin auseinanderzusetzen, wächst sie mit den Herausforderungen. Ihr logisches Denkvermögen beeindruckt rasch auch den anfangs skeptischen Profiler Carl.

Carl von Wuthenow wirkt zwar etwas arrogant und überheblich, aber wenn er diese Distanziertheit aufgibt, ist er einfühlsam und humorvoll.

Die Chemie stimmt zwischen diesen beiden Hauptprotagonisten und sie ergänzen einander bei den gemeinsamen Ermittlungen perfekt.

Auch die Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und Polizei verläuft in diesem Roman sehr positiv, die Autorin verzichtet hier bewusst auf Kontroversen.

Handlung und Schreibstil

Dieses Buch ist eine interessante Mischung zwischen einem hartem Thriller mit Realitätsbezug und einer romantischen Geschichte in einer Wohlfühlumgebung. Die Autorin erzählt die Handlung  in der Ich-Form, aus Sicht der Hauptprotagonisten Vera. Nur dort, wo es um die Morde geht, berichtet ein personaler Erzähler aus der Sicht des Mörders, natürlich ohne zu verraten, wer dieser „er“ ist. Dieser Wechsel der Erzählform ist jedoch gekonnt in den Handlungsverlauf eingebunden, erhöht die Spannung, ohne zu unterbrechen. Dazu kommen überraschende Wendungen, die den Leser in Atem und in Leselaune halten.

Der Zeitrahmen umfasst wenige Tage, wobei der neue Tag jeweils als  Überschrift über die durch das ganze Buch fortlaufend nummerierten, kurzen Kapitel gesetzt ist.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, direkte Reden beleben die Handlung, welche durch Schilderungen ausgewogen ergänzt ist.

Fazit

Ein packender Thriller, ein ungewöhnliches neues Ermittlerpaar: die Literaturwissenschaftlerin und der Profiler. Dazu ein Hauch von Romantik zwischen den beiden. Eine Mischung, die spannende Lesestunden und durchaus auch eine lange Lesenacht garantiert. Fortsetzung folgt – hoffentlich.

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