Die Abende in der Buchhandlung Morisaki – Satoshi Yagisawa

AutorSatoshi Yagisawa
VerlagInsel Verlag
Datum13. Oktober 2024
AusgabeGebundene Ausgabe
Seiten253
SpracheDeutsch
ÜbersetzerinCharlotte Scheurer
ISBN-13978-3458644514

„Das Antiquariat Morisaki. Seit meiner Zeit hier war dieser Ort voll und ganz ein Teil meines Alltags geworden. Ein bescheidener Laden voller kleiner Geschichten.“ (Zitat Seite 14)

Inhalt

Auch drei Jahre nachdem sie zum ersten Mal die Buchhandlung ihres Onkels Satoru Morisaki betreten hatte, ist Takako nach wie vor begeistert von diesem besonderen Ort und dem ebenso besonderen Viertel, in dem das Antiquariat liegt. So besucht sie ihren Onkel und Tante Momoko so oft als möglich, und ist immer wieder neugierig, welche Kunden sie gerade antreffen wird, vielleicht Stammkunden, die sie aus ihrer Zeit in der Buchhandlung kennt. Außerdem schreibt ihr Freund Wada an einem Roman, in dessen Mittelpunkt die Buchhandlung stehen soll. Als Momokos Krankheit zurückkommt, ist es für Takako klar, dass sie frei nimmt und ihren Onkel nicht nur im Laden unterstützt.

Thema und Genre

In diesem zweiten Band der Kurzserie „Bücherliebe in Tokio“ geht es wieder um die Buchhandlung Morisaki, um Literatur, Schriftsteller, die Kraft der Bücher in schwierigen Zeiten des Verlusts und der Trauer, um Familie, Zusammenhalt, Freundschaft und Liebe.

Erzählform und Sprache

Auch diesmal erzählt die junge Takako die Geschichte. Diese Ich-Form erlaubt besonders intensive Schilderungen des Umfelds in diesem legendären Bücherviertel von Tokio und die persönlichen Eindrücke und Beobachtungen dazu. Sofort finden wir uns in Gedanken in dieser besonderen kleinen antiquarischen Buchhandlung wieder, umgeben von Büchern und literaturbegeisterten Menschen mit ihren Eigenheiten, ihren kleinen und auch großen Sorgen. Die Handlung berührt, ohne kitschig zu sein. Die Sprache überzeugt durch ihre schnörkellose, leise, poetische Form.

Fazit

Ein Wohlfühlroman mit liebenswerten Figuren, Lebenssituationen zwischen Zukunft und Abschied, in der besonderen Atmosphäre einer Straße, die Literatur atmet, in der sich Antiquariat an Antiquariat reiht. Obwohl beide Bücher eine abgeschlossene Handlung umfassen, lohnt es sich in diesem Fall, zunächst den ersten Band zu lesen, auch wenn es im vorliegenden zweiten Bücherliebe in Tokio-Band kurze Hinweise auf die Vorgeschichte gibt. Dies umso mehr, als meiner Meinung nach dieses Buch nicht ganz an „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ herankommt.

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki – Satoshi Yagisawa

AutorSatoshi Yagisawa
VerlagInsel Verlag
Datum15. April 2024
AusgabeTaschenbuch
Seiten189
SpracheDeutsch
ÜbersetzerinUte Enders
ISBN-13978-3458683377

„Wenn es diese Zeit nicht gegeben hätte, wäre mein Leben jetzt eintönig grau. Deshalb werde ich es nie vergessen. Das Antiquariat Morisaki.“ (Zitat Seite 7)

Inhalt

An einem Freitagabend Mitte Juni teilt ihr Freund Hideaki ihr mit, dass er heiratet, aber nicht sie, und Takako versinkt in tiefe Traurigkeit. Da sie in derselben Firma arbeiten, kündigt sie. Müde verschläft die Fünfundzwanzigjährige die Tage in ihrer Wohnung, bis sie plötzlich einen Anruf erhält. Ihr exzentrischer Onkel Saturo, den sie seit zehn Jahren nicht gesehen hat, braucht Hilfe in seinem Antiquariat in dem berühmten Bücherviertel Jinbōchō. Wohnen könnte sie in der kleinen Wohnung direkt über der Buchhandlung. Obwohl sie absolut nicht begeistert ist, denn Bücher interessieren sie nicht, sagt sie zu. Eines Abends überredet Onkel Saturo sie zu einem Spaziergang und führt sie in sein Stammcafé. Die neuen Eindrücke führen für Takako zu einer schlaflosen Nacht. Umgeben von unzähligen Büchern, beginnt sie zu lesen – und damit verändert sich ihr Leben.

Thema und Genre

Dieser erste Band der zweiteiligen Serie „Bücherliebe in Tokio“, ist ein Roman des in Asien entstandenen „Healing-Fiction-Trend“. In diesen Büchern geht es um Menschen an einem Wendepunkt in ihrem Leben, Lebensphilosophie, Symbolik und manchmal auch etwas Magie.

Erzählform und Sprache

Takako, die Hauptfigur der Geschichte, erinnert sich als Ich-Erzählerin an diese Monate im Antiquariat Morisaki, an ihre damalige Lebenskrise und die darauf folgenden Veränderungen in ihrem Leben. Sie erzählt chronologisch. Die Handlung ist eine Mischung aus ihren Gefühlen und Gedanken, aus den Gesprächen mit ihrem Onkel, dessen Leben wir so ebenfalls kennenlernen, und den aktuellen Ereignissen während dieser Tage im berühmten Bücherviertel Tokios. Ihr Onkel ist ein Spezialist die japanischen Frühmoderne der Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und sie teilt mit uns ihre beginnende Leidenschaft für Bücher. Takako schildert aber auch ihre Eindrücke von diesem besonderen Viertel Tokios mit der Hauptstraße Yasukuni-dori, wo sich Buchgeschäft an Buchgeschäft reiht. Lebhaft beschreibt sie die Menschen, die sie kennenlernt und ihre Eigenheiten. Die Sprache entspricht dem Genre, erzählt leicht, leise und ist angenehm zu lesen. Konflikte und Probleme wie Verlust und Trennung, aber auch Themen wir Liebe, Freundschaft und Familie, sorgen für Tiefgang.

Fazit

Ein einfühlsamer, unterhaltsamer Wohlfühlroman, der in Tokios berühmtem Bücherviertel Jinbōchō spielt.