Die Chronik der Dämonenfürsten: Der siebte Thron – Monika Grasl

AutorMonika Grasl
Verlag Shadodex-Verlag der Schatten
Erscheinungsdatum 28. März 2022
FormatBroschiert
Seiten416
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3985280063

„Auch wenn etwas in seinem Inneren lautstark protestierte, er musste gehen. Obwohl ihm unklar war, wie er die benötigte Hilfe je zurückzahlen sollte.“ (Zitat Seite 11)

Inhalt

Luzifer hatte in den vergangenen Jahren ausgleichend auf die unterschiedlichen Mächte gewirkt, doch nun ist er schwer erkrankt, irgend etwas scheint ihn zu lähmen. Was sich vor Jahren angekündigt hat, scheint nun einzutreten. Jemand versucht, den Platz auf dem siebten Thron einzunehmen, jenem Thron, von dem einst beschlossen worden war, ihn weiterhin unbesetzt zu lassen. Doch die Macht, diesen Thron zu schützen, haben nur Gabriel und Luzifer, und zwar gemeinsam. Was geschieht jetzt, wo Luzifer handlungsunfähig ist? Prinz Seere trägt als Luzifers Stellvertreter die Verantwortung und er muss handeln. Doch dazu braucht er Hilfe.

Thema und Genre

Die Chronik der Dämonenfürsten spielt in bekannten Städten Europas, jedoch in einer für die Menschen dystopischen Zukunft und gehört zum Genre Urban Dark Fantasy. Es geht um ein möglichst ausgeglichenes Machtverhältnis zwischen den himmlischen Mächten und den Dämonenfürsten.

Charaktere

Die Autorin schuf in diesen langen Jahren der Chronik unterschiedliche Figuren, die eines gemeinsam haben: sie sind facettenreich, ambivalent und irgendwo in den vielen Grautönen zwischen Gut und Böse anzusiedeln. Sie können ihre Meinung, Einstellung und Verhalten im Laufe der Jahre durchaus ändern und zwar in beide Richtungen. Dies trifft auch auf die himmlischen Mächte zu, mit ihren Eifersüchteleien und Intrigen kommen sie für mich den Göttern der griechischen Mythologie gleich, haben wenig mit Engeln im traditionellen Sinn zu tun. Figuren, die altern können, lässt die Autorin im Laufe der Jahre erwachsen werden und altern, auch dies macht sie nachvollziehbar und sehr spannend. Wer die Serie ab Band eins kennt, hat wohl  die eigenen Lieblingsfiguren längst gefunden, mit neu hinzugekommenen ergänzt. Diesmal ist es Maja, eine völlig unangepasste, eigenwillige junge Priesterin, die, vernünftig oder nicht, immer ihre Meinung sagt und mich sofort begeistert hat.

Handlung und Schreibstil

Die Handlung verläuft chronologisch an den unterschiedlichen Handlungsorten wie Wien, London, Paris, Kopenhagen, Neapel, Rom, Himmel und höllischer Unterwelt. Mehrere gleichzeitige Handlungsstränge wechseln einander in einzelnen Kapiteln ab. Getragen wird die Geschichte von den einzelnen Hauptprotagonisten und Protagonistinnen. Daher trägt jedes Kapitel den Namen der jeweiligen Hauptfigur, dies erleichtert die Übersicht, hält gleichzeitig den Spannungsbogen sehr hoch. Große Kämpfe und Schlachten kündigen sich an und es wird intensive Dark Fantasy, denn die Kampfszenen sparen nicht mit heftigen Details, im Gegensatz zu der modernen, saloppen Spache der Dialoge. Die Autorin fordert uns Lesende und auch von ihren Figuren verlangt sie vollen Einsatz. Fantasy ist absolut nicht mein bevorzugtes Genre, doch diese Serie hat mich schon mit Band eins überzeugt und ich warte schon jetzt auf Teil sechs.

Fazit

Diese Reise durch mehrere Jahrhunderte und die damit verbundene Entwicklung der Strukturen und der einzelnen Hauptfiguren sind packend, abwechslungsreich und interessant, es macht Vergnügen, die Chronik zu lesen.

Die Chronik der Dämonenfürsten: Der Krieg der Cherubim – Monika Grasl

AutorMonika Grasl
Verlag Shadodex-
Verlag der Schatten
Erscheinungsdatum 26. November 2018
FormatKindle-Ausgabe
Seiten208 (Print-Ausgabe)
SpracheDeutsch
ASINB07KR6DWQ9

„Er wusste, auf welcher Seite er stehen würde, und auch wofür es sich noch lohnte, überhaupt in diesen Krieg zu ziehen.“ (Pos. 1737)

Inhalt

Zehn Jahre nach dem Aufstand der Menschen unter Salomo hat sich das Verhältnis der Dämonen zu den Menschen sehr gebessert. Die Sklaverei wurde abgeschafft, die Menschen sind frei, allerdings bilden viele von ihnen die Dienerschaft der herrschenden Dämonenfürsten. Prinz Seere und die Heilerin Perla leben in London, am Hof des Großfürsten Amymon. Doch Seere hatte Vincent vor Jahren während der Unruhen in Breslau ein Versprechen gegeben und dieses will er einlösen. Allerdings könnte dies zum endgültigen Kampf zwischen den Cherubim und den Dämonenfürsten führen. Doch Seere steht zu seinem Wort.

Thema und Genre

Dieser dritte Teil der Chronik der Dämonenfürsten zeigt das Zusammenleben der Menschen und der herrschenden Dämonenfürsten auf Erden, während die Cherubim in ihrer Parallelwelt leben. Doch nun droht ein Krieg zwischen diesen beiden Mächten, der das Ende der Menschheit bedeuten würde. Themen sind Gemeinschaft und Zugeständnisse im Zusammenleben, Mut, Freundschaft und natürlich die Liebe, aber auch Intrigen, Machtstreben, Krieg und Gewalt. Der Roman ist dem Genre Urban Dark Fantasy zuzuordnen.

Charaktere

In den Jahrtausenden ihrer Herrschaft auf Erden haben die Dämonenfürsten sich verändert, deutlich zeigen sie Gefühle und sind, obwohl von Natur aus launisch, aufbrausend und gefährlich, keineswegs nur böse, sondern weisen eine charakterliche Vielfalt in vielen Schattierungen auf, wie wir Menschen in der Realität. Besonders Prinz Seere und der Marquis Decarabia, nun Herrscher in Wien, erlangen so die Sympathie der Leser und natürlich auch Vincent, der eigenwillige, ungestüme Todesengel. Auf Seite der Menschen sind Perla und Chris die Hauptprotagonisten. Dazu kommen diesmal noch die Cherubim Michael und Gabriel, die sich absolut nicht engelhaft gut benehmen, sondern ihre eigenen Ziele verfolgen und auch den Kampf nicht scheuen.

Handlung und Schreibstil

Die Ereignisse verlaufen chronologisch, mit kurzen, erklärenden Rückblenden. Die einzelnen Kapitel tragen den Namen des jeweiligen Hauptprotagonisten. Es gibt eine Reihe von packenden Szenen, überraschenden Wendungen buchstäblich in letzter Minute und als Leser hofft und bangt man mit den Figuren der Geschichte, mit den Menschen, vor allem aber mit den Dämonen. Die Sprache ist schildernd, spannend und modern, behält dies auch in den Dialogen bei, wobei einige der Dämonenfürsten sich durchaus umgangssprachlich ausdrücken und auch die Cherubim sind weit von erhabener Perfektion entfernt. In einer Szene die Gedanken des Cherub Michael: „Es ging in den Krieg gegen Großfürsten. Die würden sich wenig beeindruckt zeigen, wenn die Cherubim einheitlich nach Rosen und Myrrhe stanken.“ (Pos 1784)

Fazit

Ein Urban Dark Fantasy Roman, spannend und unterhaltsam zu lesen. Eine komplexe, stimmige Handlung mit viel Fantasie geschrieben, dazu passend ebenso vielschichtige Charaktere, mystisch und geheimnisvoll im Aussehen, weisen die Dämonen, Todesengel und Cherubim eine lebendige charakterliche Vielfalt auf. Dies gibt der Geschichte einen besonderen Sog und garantiert Lesevergnügen, auch für „Genre-Ungeübte“ wie mich.