„Carlo Gatti machte die gefrorene Köstlichkeit für das einfache Volk erschwinglich. Es war, als würde er das Tor zu einem Traum aufstoßen.“ (Zitat Seite 31)
Inhalt
Seit Generationen verwöhnt die Familie Talamini in ihrem Eiscafé in Rotterdam die Menschen mit köstlichem Speiseeis. Die Winter verbringen sie in ihrer Heimat, im norditalienischen Cadoretal. Dieses Pendeln und der damit verbundene Rhythmus bestimmt ihr Leben, wie das vieler anderer Eismacherfamilien. Schon in der Kindheit lernen die Söhne von ihren Vätern die Kunst, zartschmelzende, immer neue Eiskreationen herzustellen und es wird als selbstverständlich angesehen, dass sie diese Tradition fortführen. Als daher Giovanni Talamini neben der Liebe zur Eiscreme eine größere Liebe entdeckt, die Liebe zur Literatur, und sein jüngerer Bruder Luca das Familienunternehmen alleine übernehmen muss, führt das zum Bruch. Sowohl der Vater, als auch Luca sehen in Giovannis Entscheidung einen Verrat an der Familie. Bis Giovanni, der inzwischen als erfolgreicher Direktor des World Poetry Festivals die Welt bereist, für Luca zur einzigen Lösung eines sonst unlösbaren Problems wird.
Thema und Genre
In diesem Roman geht es um Familie und Traditionen, die Geschichte der Herstellung von Speiseeis, um Konflikte und Gefühle, und um die Literatur.
Erzählform und Sprache
Es ist Giovanni Talamini, der uns von seiner Liebe zu Büchern und besonders zur Lyrik erzählt, die schon in der Kindheit begonnen hat. Gleichzeitig schildert er die Geschichte seiner Familie, das arbeitsintensive Leben der italienischen Eismacher zwischen Sommersaison und Winter in der Heimat und die durch die Tradition vorgeschriebenen Lebenswege. Viele interessante Details über die Erfindung von Eis als Genussmittel und die Legenden darum, wer, wann und wo tatsächlich die Idee hatte, mühsam geschlagene Eisblöcke nicht nur zu Kühlzwecken einzusetzen, fließen in diese Familiengeschichte ein. Die eindrücklichen Szenen mit Schilderungen der modernen Eisproduktion und der Entwicklung immer neuer Sorten machen sofort Lust auf den nächsten Besuch im Eissalon. Die poetische, leise Sprache ist angenehm zu lesen.
Fazit
Eine Geschichte über Literatur, Eisgenuss und das Leben selbst, die durch Konfliktsituationen, Probleme und die Entscheidungen einzelner Figuren Tiefgang erhält und zum Nachdenken anregt.
„Die Häufung von Zufällen, Ungereimtheiten und überraschenden oder erzwungenen Wendungen in dieser Geschichte überstiegen sein Fassungsvermögen.“ (Zitat Seite 163)
Inhalt
In diesem heißen September 2007 in Havanna wird Mario Conde von dem New Yorker Künstler Elias Kaminsky kontaktiert. Dieser erzählt ihm die abenteuerliche Geschichte seiner Familie, die seine Vorfahren von Polen nach Kuba und dann in die USA geführt hat und von einem Originalbild von Rembrandt, eine Vorstudie zu den Pilgern von Emmaus, das sich seit 1648 im Besitz seiner Familie befand. 1939 hatten die Großeltern von Elias es auf ihrer Flucht mit nach Kuba gebracht, doch ihnen wurde die Einreise verweigert und das Bild ist seither verschwunden. Nun ist das Bild plötzlich bei einer Auktion aufgetaucht. Elias Kaminsky konnte die Auktion mit Berufung auf Raubkunst stoppen, doch El Conde soll in seinem Auftrag die Wahrheit darüber herausfinden, was ist damals geschehen und warum.
Thema und Genre
Dieser Gesellschafts-, Familien-, Künstlerroman, historischer Roman und auch Kriminalroman und Kubaroman erzählt drei große Geschichten. Familie, Freundschaft, Grundsatzfragen der Religion spielen eine wichtige Rolle, der zeitlose Traum von Freiheit und wie immer das Leben in Havanna.
Erzählform und Sprache
Der Roman ist in drei große Abschnitte, der Autor betitelt sie als Bücher, gegliedert und einen kurzen vierten Teil, in dem sich alle Teile der Geschichte verbinden und bisher offene Lücken schließen. Die unterschiedlichen Handlungsstränge spielen zum Teil um 1647 in Amsterdam und es geht um Rembrandt, seine Kunst und seinen Schüler Elias, der zweite Handlungsstrang ist die Geschichte der Familie Kaminsky, die tief in der Vergangenheit beginnt und von Polen über Kuba in die USA führt. Die dritte Erzählebene spielt in der aktuellen Zeit zwischen 2007 und 2009 in Havanna und schildert El Condes Recherchen im Zusammenhang mit dem Bild von Rembrandt und seine Ermittlungen in einer besonderen Gruppierung innerhalb der Jugendszene von Havanna, von der Suche nach einem verschwundenen Mädchen, bei der er auf die Hilfe von Mayor Manuel Palacios „Manolo“ hofft, sein ehemaliger Kollege, der immer noch bei der Kriminalpolizei ist. El Conde soll sich aus den Ermittlungen heraushalten, was er jedoch nicht tun wird, denn irgendwie zeigen sich erste Zusammenhänge. „Er war nun überzeugt davon, das sich am Ende dieser Geschichte mehrere Wege kreuzen würden.“ (Seite 135)
Fazit
Eine packende, interessante, lebhaft pulsierende und überaus klug und stimmig aufgebaute Geschichte, ein poetischer, in vielen Facetten schillernder Roman, der gekonnt reale Ereignisse und geschichtliche Fakten zu einem fiktiven, spannenden und glaubhaften Leseerlebnis verbindet, das begeistert.
„Auf der untersten Ebene der Station bewegte sich etwas und verschwand dann in den tieferen Regionen des Eisbergs jenseits der Reichweite des Sonars. Obwohl es nur einen Moment zu sehen gewesen war, gab es keinen Zweifel.“ (Zitat Seite 27, 28)
Inhalt
Am 6. Februar ist das USS Forschungs-U-Boot Polar Sentinel, Teil des Arktis-Projekts Driftstation Omega, in der Dunkelheit des arktischen Winters im nördlichen Eismeer unterwegs. Da taucht unter Wasser ein gigantischer Eisberg auf. Als plötzlich eine riesige Eisklippe abbricht, sehen sie im Eis ein russisches U-Boot, eindeutig aus der Zeit des 2. Weltkriegs, und eine unterirdische Eisstation. Ihre Entdeckung, welche die Biologen begeistert und Techniker tief erschüttert, zwingt beide Großmächte, Amerika und Russland, zum sofortigen Handeln unter Einsatz aller Mittel. Denn was das amerikanische Forschungsteam hier findet, hätte für immer unter den dicken Eismassen ruhen sollen.
Thema und Genre
In diesem Wissenschaftsthriller, der in der Arktis spielt, geht es um Forschung um jeden Preis, geheime Experimente, Fortschritt und Forschungsethik, Geheimdienste und Militäreinsätze.
Erzählform und Sprache
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog Anfang Februar und geht dann Anfang April chronologisch weiter. Die Kapitel sind in Abschnitte unterteilt, wobei die Ereignisse teilweise zeitgleich an verschiedenen Punkten stattfinden. Durch die Angabe von Ort, Datum und Uhrzeit bleibt die rasante Handlung übersichtlich und klar, eine perfekte Gliederung, welche die Spannung noch erhöht. Die einzelnen Personen werden am Beginn des Buches kurz vorgestellt, sowie Lagepläne der Forschungsstation. Am Buchende erläutert der Autor in Anmerkungen Details und Fakten zu den Kernthemen, welche die Grundlage für diese fiktive Geschichte bilden. Die Sprache passt zum Gene und erweitert die Handlung mit bildintensiven Schilderungen der Arktis, der Lebensbedingungen in der eisigen Kälte. Auch Erklärungen der wissenschaftlichen Hintergründe werden gekonnt in die Ereignisse eingebaut, ohne jedoch den Spannungsbogen zu unterbrechen.
Fazit
Ein interessanter, actionreicher Wissenschaftsthriller mit brisanten Themen, der packendes Lesevergnügen garantiert.
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