Die Tage in der Buchhandlung Morisaki – Satoshi Yagisawa

AutorSatoshi Yagisawa
VerlagInsel Verlag
Datum15. April 2024
AusgabeTaschenbuch
Seiten189
SpracheDeutsch
ÜbersetzerinUte Enders
ISBN-13978-3458683377

„Wenn es diese Zeit nicht gegeben hätte, wäre mein Leben jetzt eintönig grau. Deshalb werde ich es nie vergessen. Das Antiquariat Morisaki.“ (Zitat Seite 7)

Inhalt

An einem Freitagabend Mitte Juni teilt ihr Freund Hideaki ihr mit, dass er heiratet, aber nicht sie, und Takako versinkt in tiefe Traurigkeit. Da sie in derselben Firma arbeiten, kündigt sie. Müde verschläft die Fünfundzwanzigjährige die Tage in ihrer Wohnung, bis sie plötzlich einen Anruf erhält. Ihr exzentrischer Onkel Saturo, den sie seit zehn Jahren nicht gesehen hat, braucht Hilfe in seinem Antiquariat in dem berühmten Bücherviertel Jinbōchō. Wohnen könnte sie in der kleinen Wohnung direkt über der Buchhandlung. Obwohl sie absolut nicht begeistert ist, denn Bücher interessieren sie nicht, sagt sie zu. Eines Abends überredet Onkel Saturo sie zu einem Spaziergang und führt sie in sein Stammcafé. Die neuen Eindrücke führen für Takako zu einer schlaflosen Nacht. Umgeben von unzähligen Büchern, beginnt sie zu lesen – und damit verändert sich ihr Leben.

Thema und Genre

Dieser erste Band der zweiteiligen Serie „Bücherliebe in Tokio“, ist ein Roman des in Asien entstandenen „Healing-Fiction-Trend“. In diesen Büchern geht es um Menschen an einem Wendepunkt in ihrem Leben, Lebensphilosophie, Symbolik und manchmal auch etwas Magie.

Erzählform und Sprache

Takako, die Hauptfigur der Geschichte, erinnert sich als Ich-Erzählerin an diese Monate im Antiquariat Morisaki, an ihre damalige Lebenskrise und die darauf folgenden Veränderungen in ihrem Leben. Sie erzählt chronologisch. Die Handlung ist eine Mischung aus ihren Gefühlen und Gedanken, aus den Gesprächen mit ihrem Onkel, dessen Leben wir so ebenfalls kennenlernen, und den aktuellen Ereignissen während dieser Tage im berühmten Bücherviertel Tokios. Ihr Onkel ist ein Spezialist die japanischen Frühmoderne der Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und sie teilt mit uns ihre beginnende Leidenschaft für Bücher. Takako schildert aber auch ihre Eindrücke von diesem besonderen Viertel Tokios mit der Hauptstraße Yasukuni-dori, wo sich Buchgeschäft an Buchgeschäft reiht. Lebhaft beschreibt sie die Menschen, die sie kennenlernt und ihre Eigenheiten. Die Sprache entspricht dem Genre, erzählt leicht, leise und ist angenehm zu lesen. Konflikte und Probleme wie Verlust und Trennung, aber auch Themen wir Liebe, Freundschaft und Familie, sorgen für Tiefgang.

Fazit

Ein einfühlsamer, unterhaltsamer Wohlfühlroman, der in Tokios berühmtem Bücherviertel Jinbōchō spielt.

Gretchen Larssen und das Ostseemädchen – B.C. Schiller

AutorB.C. Schiller
Verlag‎ Independently published
Datum14. Februar 2023
AusgabeKindle-Ausgabe
Seiten310 (Print-Version)
SpracheDeutsch
ASINB0BQ7HS3SF

“Sie war in Berlin für ihre unorthodoxen Ermittlungsmethoden bekannt gewesen, und die Erfolgsquote hatte ihr recht gegeben. Für Rügen war sie eindeutig überqualifiziert, denn hier gab es außer Schlägereien und Diebstählen bisher noch keine Mordfälle.“ (Zitat Seite 27)

Inhalt

Hauptkommissarin Gretchen Larssen, achtunddreißig Jahre alt, war bei ihrer Großmutter auf der Insel Rügen aufgewachsen. Es folgte eine Karriere bei der Polizei in Berlin, bis zu dem Urlaub auf der Insel Rügen vor einem Jahr. Gretchens Mann kommt bei einem Autounfall ums Leben, ihr achtjähriger Sohn Niki ist seither spurlos verschwunden. Doch Gretchen gibt die Suche nicht auf, ist auf die Insel zurückgekehrt, wo sie gerade als Ermittlerin zu einem Mordfall gerufen wird, ihrem ersten auf der Insel Rügen. Romy Möller ist an ihrem achtzehnten Geburtstag von einem alten Betonturm an der Schaabe gestürzt. Rasch erkennt Gretchen, dass es kein Unfall war. Es gibt eine Zeugin, die kleine Paula, doch das Kind schweigt. Gretchen Larssen und ihr Kollege Henry Bülow beginnen zu ermitteln. Spuren führen auch in die Vergangenheit und Gretchen ist überzeugt, das es Zusammenhänge gibt, nur welche?

Thema und Genre

In diesem Küstenkrimi mit Regionalbezug, dem ersten von insgesamt neun Bänden um die Ermittlerin Gretchen Larssen, geht um um Mord, Ermittlungen, Familiengefüge, Verlust und die Insel Rügen.

Erzählform und Sprache

Die Geschichte wird chronologisch geschildert und wird durch Rückblenden in Form von Erinnerungen ergänzt. Der straffe Zeitrahmen, der sich aus der Ermittlungsarbeit ergibt, bringt Spannung in das Geschehen. Parallel zu dieser aktuellen Handlung lesen wir Auszüge aus Romys Aufzeichnungen, nicht nur ihre Gedichte als aufstrebende Lyrikerin, sondern auch taggenaue Einträge, sodass sich langsam die tatsächlichen Ereignisse enthüllen. Die lebhaften Beschreibungen der einzelnen Örtlichkeiten und Landschaft der Insel Rügen zeigen die genaue Recherche. Die Figuren sind authentisch und glaubhaft, auch unvorhersehbare Wendungen fehlen nicht. Die Sprache ist angenehm und flüssig zu lesen und entspricht dem Genre.

Fazit

Ein unterhaltsam-spannender Rügen-Krimi, der Verbrechen und Ermittlungsarbeit mit anschaulichen Schilderungen des Ambiente und aktuellen gesellschaftlichen Themen verbindet.

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