Todesfalle Rügen: Schwinkas zweiter Fall – Jens-Uwe Berndt

AutorJens-Uwe Berndt
Verlag Hinstorff Verlag
Erscheinungsdatum Februar 2021
FormatTaschenbuch
Seiten432
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3356023497

„Also musste er lernen, seinen eigenen Weg auch dann zu gehen, wenn er zu einem großen Ermittlerstab mit vielen klugen Köpfen gehörte.“ (Zitat Seite 70)

Inhalt

Als wären die steilen Klippen der Kreidefelsen des Jasmund Nationalparks auf der Insel Rügen nicht schon aufregend genug, wird dort nun auch eine Joggerin brutal ermordet. Nur wenige Tage zuvor war bereits in Trent eine Frau auf ähnlich gewaltsame Art getötet worden, was für Kriminaloberkommissar Karsten Schwinka auf einen Serientäter hinweist. Schwinka und sein Team ermitteln intensiv und unter Zeitdruck, denn es besteht die drohende Gefahr weiterer Morde. Kommissar Michael Neumann entdeckt Parallelen zu zwei Frauenmorden im Jahr 1997, die bis heute nicht aufgeklärt werden konnten. Gibt es einen Zusammenhang? Ein Stein wird durch die Glasfront des Wintergartens eines Einfamilienhauses geworfen, eine Warnung. Aber wovor?

Thema und Genre

Auf dem Cover steht „OSTSEEKRIMI“, doch diese Geschichte ist ein packender Thriller, vielschichtig, mit interessanten Charakteren. Themen sind die psychologischen Hintergründe von Persönlichkeitsentwicklungen, Tourismus und Politik.

Charaktere

Seit dem Fall Störtebeker sind erst ein paar Wochen vergangen und seit damals schätzt der als schwierig bekannte Oberstaatsanwalt Pjotr Dückert, dem das Ermittlungsteam unterstellt ist, die präzise Denk- und Arbeitsweise von Karsten Schwinka. Schwinkas Alleingänge schätzt er weniger, aber er vertraut dessen Intuition. Kommissar Michael Neumann dagegen wittert eine neue Chance, durch seine Recherchen im alten Fall von 1997 gegenüber Schwinka brillieren zu können. Eine der Stärken dieses Autors und des Buches sind die unterschiedlichen, vielschichtigen, mit allen Facetten des menschlichen Handelns und Fühlens absolut glaubhaft entwickelten Figuren, er nimmt sich auch Zeit für die zwischenmenschlichen Beziehungen.

Handlung und Schreibstil

Die Geschichte spielt in der aktuellen Zeit, wird chronologisch geschildert. Sie beginnt mit dem ersten Mord, somit kennen wir Lesende im Unterschied zum Ermittlerteam von Beginn an den Täter. Dies erhöht die Spannung, denn wir verfolgen die Arbeit Schwinkas und seines Teams mit einem Wissensvorsprung, natürlich ohne zu wissen, was als nächstes passieren wird. Gleichzeitig kennen wir aber auch die Fortschritte der Ermittler, wodurch wir wiederum mehr wissen, als der Täter. Die Fakten und Vermutungen aus den Akten 1997 erfahren wir durch die aktuellen Gespräche und Berichte, somit gleichzeitig mit Schwinka und dem Team. Dieser Aufbau der Handlung macht die Geschichte rasant, nachvollziehbar und spannend.

Fazit

Ein packender Thriller, der wieder auf der Insel Rügen spielt. Auch wer den ersten Band der Serie um den Rügen-Heimkehrer Oberkommissar Karsten Schwinka nicht kennt, wird diese facettenreiche, in sich abgeschlossene Geschichte mit Spannung, Interesse und Vergnügen lesen.

Ostseeschmerz – Elias Haller, Finkel und Silber 4

AutorElias Haller
Verlag Edition M
Erscheinungsdatum 15. Juni 2021
FormatTaschenbuch
Seiten398
SpracheDeutsch
ISBN-13978-2496707717

„Damals hatten sie hier zu viert mit bloßen Händen gebuddelt. Im Sommer 1982.“ (Zitat Pos. 970)

Inhalt

Anlässlich einer Lesung der Autorin und Kriminalhauptkommissarin Greta Silber erzählt ihr Simone Dammbeck, die einige Esoterik-Ratgeber geschrieben hat, sie arbeite nun ebenfalls an einem Kriminalroman. Der Titel lautet „Der Knochenfund“ und es geht um ein 1982 auf der Insel Hiddensee geschehenes Verbrechen, dem jedoch nie nachgegangen wurde. Greta findet die Esoterikerin etwas eigenartig und aufdringlich, verspricht jedoch, sich das Exposé anzusehen. Als am nächsten Tag Simone Dammbeck tot in ihrer Sauna gefunden wird, fragen sich Greta Silber und ihr Kollege Hardy Finkel sofort, ob es sich tatsächlich um einen tragischen Unfall handelt. Oder gibt es einen Zusammenhang zu dieser Geschichte vom angeblichen Einbruch im Jahr 1982 auf Hiddensee und dem verschwundenen Jugendlichen? Was ist damals wirklich passiert? Als es in rascher Folge weitere Tote gibt, sind Finkel und Silber gezwungen, rasch nicht nur metaphorisch tief in der Vergangenheit zu graben.

Thema und Genre

Dieser Thriller mit Regionalbezug spielt an der Ostsee, auf Usedom, Rügen und Hiddensee. Es geht um Verbrechen in der Vergangenheit, Schuld und Rache.

Charaktere

Dies ist der vierte Fall des sympathischen Ermittlerteams Hardy Finkel und Greta Silber, wobei Greta plötzlich auch persönlich betroffen ist.

Handlung und Schreibstil

Nach einem Prolog im Jahr 1982 spielt die straffe Handlung in der Jetztzeit. Ergänzt wird sie durch Rückblenden, die Spuren bis in die Gegenwart aufzeigen. Doch die Rückschlüsse sind nicht immer richtig und es gibt einige überraschende Wendungen, die für zusätzliche Spannung sorgen. An den detaillierten Beschreibungen der verschiedenen Örtlichkeiten und Schauplätze erkennt man mit Freude, wie genau der Autor hier auf den Inseln recherchiert hat. Der Schreibstil entspricht dem Genre, die Ereignisse sind realistisch und logisch nachvollziehbar, Humor erhöht das Lesevergnügen.

Fazit

Ein interessant aufgebauter Ostsee-Thriller, der auf den Inseln Usedom, Rügen und Hiddensee spielt und nicht nur für Spannung, sondern auch für Urlaubsfeeling sorgt.

Möwentod – Elias Haller, Finkel und Silber 2

AutorElias Haller
Verlag Edition M
Erscheinungsdatum 26. Mai 2020
FormatTaschenbuch
Seiten413
SpracheDeutsch
ISBN-13978-2496704785

„Ich weiß nur, dass wir an einer Sache dran sind, die unsere bisherigen Vorstellungen übersteigt.“ (Zitat Seite 172)

Inhalt

Paulina Münzner, eine ehemalige Spitzenjournalistin, arbeitet jetzt als Privatdetektivin und entdeckt eher durch einige Zufälle und Recherchen eine brisante Geschichte. Doch nun liegt sie tot in einem billigen Motelzimmer in Stralsund, erwürgt. Wenige Monate sind erst nach dem intensiven letzten Fall der beiden Ermittler vergangen, gegen Hardy Finkel läuft ein mögliches Disziplinarverfahren. Doch als Greta Silber an diesem neuen Tatort niedergeschlagen wird, ist Hardy nicht aufzuhalten. Sie tauchen in einen unglaublichen Fall ein der immer weitere Kreise zieht und jemand will sie stoppen, um jeden Preis.

Thema und Genre

Auch dieser zweite Band der Ostsee-Thriller-Serie spielt an der deutschen Ostsee-Küste. Es geht um die Hoffnung auf einen Neubeginn und die damit verbundenen Themen und Hintergründe sind brisant und aktuell.

Charaktere

Das denkt Hardy über Greta: „Mit ihren Ermittlerfähigkeiten hätte sie vor Jahren beim BKA eine steile Karriere hinlegen können. Andererseits war sie dafür viel zu bodenständig und mit der Region verwurzelt.“ (Zitat Seite 171) Im Gegensatz zu ihr ist Hardy nach zwanzig Jahren erst wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt, doch diesmal will er bleiben.

Handlung und Schreibstil

Eine Serie von Mordfällen und die damit zusammenhängenden Ereignisse lassen Hardy und Greta teilweise zweifeln, wem sie überhaupt noch trauen können. Unterschiedliche Fälle mit einigen Überraschungen führen schließlich zu unglaublich grausamen Verbrechen, doch die daran Beteiligten wollen mit allen Mitteln verhindern, dass diese aufgedeckt werden, denn es geht um sehr lukrative Geschäfte. Wer ihnen zu nahe kommt, riskiert das eigene Leben.

Fazit

Auch dieser zweite Fall für Hardy Finkel und Greta Silber ist vielschichtig, packend und  intensiv. Zusammen mit den stimmigen Schilderungen der großartigen Ostseeküste mit den Hansestädten und bekannten Inseln garantiert dieser Thriller interessante, sehr spannende Lesestunden.

Küstenstill – Elias Haller (Finkel und Silber 1)

AutorElias Haller
Verlag Edition M
Erscheinungsdatum 9. Juli 2019
FormatTaschenbuch
Seiten380
SpracheDeutsch
ISBN-13978-2919801817

„James Bond war nie Profiler – und ich auch nicht. Im Übrigen heißt es Fallanalytiker.“ (Zitat Seite 63)

Inhalt

Hardy Finkel kehrt nach zwanzig erfolgreichen Jahren beim BKA Wiesbaden in seine alte Heimat an der Ostsee zurück. Sein erster Arbeitstag als Kriminalhauptkommissar beim KPI Anklam beginnt mit einem Mordfall. Die grausam präsentierte Leiche der Kindergärtnerin Julia Asmann ist die erste einer Serie und plötzlich steht Hardy Finkel persönlich im Mittelpunkt der eigenartigen Ereignisse, denn über Puzzleteile erhält er geheimnisvolle Botschaften. Was hat dies alles zu bedeuten und welches brutale Spiel inszeniert die Tatperson für die Ermittler?

Thema und Genre

In diesem Ostsee-Thriller geht es um eine Mordserie, die Vergangenheit, Rache, Erinnerungen und Kindheitserfahrungen. Orte der Handlung sind bekannte Hansestätte wie Anklam, Greifswald, Rostock, sowie die Insel Usedom.

Charaktere

Hardy Finkel ist mit einundzwanzig Jahren nach Wiesbaden gezogen, nun kehrt er mit seiner Lebensgefährtin zurück. Zunächst hält ihn die Kollegenschaft in Anklam für einen Besserwisser und begegnet ihm mit Zurückhaltung. Auch die eigensinnige Kommissarin Greta Silber, die privat Kriminalromane schreibt und der er als Ermittlungspartner zugeteilt wird, ist nicht immer einer Meinung mit dem neuen Kollegen. Doch beide sind engagierte, hartnäckige Ermittler, das verbindet sie.

Handlung und Schreibstil

Die rasante, aktuelle Handlung wird durch Rückblenden ergänzt. Die Geschichte führt weit in die Vergangenheit zurück, ist klar nachvollziehbar und schlüssig. Unvorhersehbare Wendungen erhöhen die Spannung. Nicht nur Finkel und Silber, sondern auch wir rätseln beim Lesen, was es mit den Puzzleteilen auf sich hat, die nach und nach auftauchen. Der Schreibstil ist spannend angenehm zu lesen und entspricht dem Genre. Lebendige, authentische Schilderungen der Schauplätze an der Ostsee ergänzen die Handlung.

Fazit

Der packende Beginn einer neuen Serie, die an der deutschen Ostseeküste spielt und durch eine interessant aufgebaute Geschichte, ein sympathisches Ermittlerteam und überraschende Wendungen für spannende Unterhaltung sorgt.