Hildur – Die Spur im Fjord – Satu Rämö

AutorSatu Rämö
Verlag Heyne Verlag
Erscheinungsdatum 1. Oktober 2023
FormatKindle
Seiten369 (Print-Ausgabe)
SpracheDeutsch
ÜbersetzerinGabriele Schrey-Vasara
ASINB0C172319C

„Der rote Rucksack mit den Ponys darauf war das Letzte, war von den Mädchen zu sehen war. Dann verschwanden sie.“ (Zitat Seite 16)

Inhalt

Hildur Rúnarsdóttir hat Geschichte studiert, wollte aber keine akademische Laufbahn einschlagen. Zu sehr ist sie von ihrer Vergangenheit geprägt und immer noch auf der Suche nach Antworten, denn ihre beiden jüngeren Schwestern sind vor beinahe fünfundzwanzig Jahren eines Nachmittags spurlos verschwunden. Seit nunmehr zehn Jahren ist Hildur zurück in ihrer alten Heimat Ísafjörður und leitet als Kriminalbeamtin die Abteilung für vermisste Kinder im Verwaltungsbezirk Westfjorde. Als im November 2019 eine Lawine ein Gebiet mit Sommerhäusern unter sich begräbt, werden auch Hildur, ihr neuer Kollege Jakob Johanson, ein finnischer Polizist, und ihre Chefin Beta zu Hilfe gerufen, denn angeblich war eines der Häuser bewohnt. Es gibt tatsächlich einen Toten, doch dieser ist eindeutig ermordet worden. Damit beginnt eine Serie von Morden, die auf den ersten Blick überhaupt nichts gemeinsam haben, doch Hildur ist überzeugt, dass es einen Zusammenhang gibt.

Darum geht es

Dieser Kriminalroman, Band eins der Hildur-Reihe, spielt in Island. Im Mittelpunkt stehen unterschiedliche Ereignisse, die teilweise in der Vergangenheit stattgefunden haben, und rätselhafte Mordfälle in der Gegenwart. Weitere Themen sind Verlust, Familie, Beziehungen und das Leben in einem abgelegenen, wilden Teil Islands im grauen Wintermonat November.

Meine Meinung

Hildur liebt das Surfen im unbeständigen, stürmischen Meer, um den Kopf freizubekommen, Jakob dagegen strickt Pullover in den komplizierten isländischen Mustern. Dieses interessante, sympathische Ermittlerteam in Kombination mit einer spannenden Handlung, einer glaubhaften Geschichte mit Tiefgang, und lebhaften Schilderungen der beeindruckenden Natur und Landschaft Islands garantieren ein facettenreiches Lesevergnügen.

NEBEL – Ragnar Jónasson, Die HULDA Trilogie, Band 3

AutorRagnar Jónasson
ÜbersetzerAndreas Jäger
Verlag btb Verlag
Erscheinungsdatum 21. September 2020
FormatBroschiert
Seiten352
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3442758623

„Immerhin, jeder kleine Sieg verschaffte ihr eine gewisse Befriedigung. Wenigstens konnte sie selbst stolz darauf sein, gute Arbeit geleistet zu haben, auch wenn es sonst niemand erwähnenswert fand.“ (Zitat Seite 329)

Inhalt

Dieses Weihnachten 1987 im kalten, tief verschneiten Island verändert das Leben von Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, unwiderruflich. Doch es ist ihr wichtig, nach einem Sonderurlaub rasch in ihren Beruf zurückzukehren. Ihr Chef betreut sie mit einem sehr speziellen neuen Fall. Die Bewohner eines einsamen Bauernhauses im abgelegenen Osten Islands, ein altes Ehepaar, wurden tot aufgefunden. Sie waren nicht friedlich verstorben und es musste bereits während der Weihnachtstage passiert sein. Gleichzeitig lässt Hulda das nach wie vor ungeklärte, spurlose Verschwinden einer jungen Frau während der Sommermonate keine Ruhe.

Thema und Genre

In diesem Thriller, dem dritten und letzten Band der Serie um die Ermittlerin Hulda geht es um Familie, Verlust, Schuld und Verantwortung. Auch psychologische Elemente spielen eine wichtige Rolle.

Charaktere

Hulda muss mit einem persönlichen Schicksalsschlag fertig werden, für den sie sich mitverantwortlich fühlt. Teilweise sind ihre Gedanken dadurch abgelenkt, gerade deshalb übernimmt sie diesen neuen Fall bewusst und vertieft sich in die Ermittlungen. Sie ist eine sehr genaue, erfolgreiche Kriminalbeamtin, doch sie weiß auch, dass sie mit ihren vierzig Jahren beruflich wesentlich weiter wäre, wäre sie in Mann. Umso mehr ist sie entschlossen, immer einfach ihr Bestes zu geben.

Handlung und Schreibstil

Die Ereignisse werden in zwei paralellen Geschichten geschildert, die in den Weihnachtstagen 1987 und Februar 1988 spielen. Ein ergänzender dritter Handlungsstrang führt zurück in den Sommer 1987. Der Winter in Island ist düster und kalt und gerade deshalb sind die Traditionen des Weihnachtsfestes für die Menschen so wichtig. Doch in diesen gemütlichen Beschreibungen über das typische Festessen und Bücher, die als Geschenk unbedingt zu einem isländischen Weihnachtsfest gehören und die man auch sofort mit Vorfreude zu lesen beginnt, schwingen rasch Beklemmung und Ängste mit. Vermutungen ergeben sofort einen besonderen Sog in diese packende Geschichte und überraschende Wendungen sorgen für zusätzliche Spannung. Der Autor spielt mit der Sprache und fängt die unterschiedlichen Stimmungen eindrücklich ein und versetzt uns beim Lesen sofort in das einsame winterliche Island.

Fazit

Weihnachten im kalten, tief verschneiten Island wird besonders gemütlich und traditionell gefeiert, doch manchmal trügt der Schein und was zuerst in der Dunkelheit nur mitschwingt, tritt immer deutlicher hervor. Ein vielschichtiger, sehr spannender Nordic Noir Thriller, ein gelungener Höhepunkt zum Abschluss dieser Serie. Auch die gewählte Form, diese Trilogie im Zeitablauf rückwärts zu erzählen ist ebenso ungewöhnlich wie genial und packend, ich würde, obwohl nun ja alle drei Bände erschienen sind, genau die vom Autor gewollte Reihenfolge DUNKEL – INSEL – NEBEL einhalten.

INSEL – Ragnar Jónasson (Die HULDA Trilogie, Band 2)

AutorRagnar Jónasson
Verlag btb Verlag
Erscheinungsdatum 13. Juli 2020
FormatBroschiert
Seiten384
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3442758616

„Ihre eigene Arbeit hatte sich im Laufe der Jahre immer weiter spezialisiert, sodass sie mittlerweile fast ausschließlich mit Gewaltverbrechen beschäftigt war, eine Kategorie, unter die auch ungeklärte Todesfälle fielen, die in Island allerdings relativ selten waren. Hulda wusste, dass sie gut war in dem, was sie tat.“ (Zitat Seite 185)

Inhalt

Vor zehn Jahren war ihr bei der Beförderung ein Kollege vorgezogen worden, der nun ihr direkter Vorgesetzter ist und Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, hat inzwischen das Gefühl, mit Ende vierzig schon an der Spitze ihrer Karrieremöglichkeiten angelangt zu sein. Ebenfalls vor zehn Jahren ist ihre Tochter Dimma gestorben und zwei Jahr später ihr Ehemann Jón. Seither gibt es für Hulda nur mehr ihre Arbeit und sie spezialisiert sich auf ungeklärte Verbrechen. Als ihr ein eigenartiger Todesfall auf einer entlegenen kleinen Insel gemeldet wird, übernimmt sie den Fall selbst. Plötzlich stößt sie bei den Ermittlungen auf einen direkten Zusammenhang mit einem Mordfall in der Vergangenheit, der damals rasch aufgeklärt worden war – oder doch nicht?

Thema und Genre

In diesem packenden isländischen Thriller geht es um Familie, Verluste, vor allem aber um nachhaltend prägende Ereignisse, die das weitere Leben beeinflussen.

Charaktere

Nach dem Tod ihrer jungen Tochter und dem späteren Verlust ihres Ehemannes rettet Hulda Hermannsdóttir sich in ihre Arbeit. Da keine Familie mehr auf sie wartet,  gibt es für sie auch keine Bürozeiten in ihren Ermittlungen, nichts lenkt sie ab. Ihre Erfahrung lässt sie prinzipiell auch angebliche Fakten und Beweise hinterfragen und hartnäckig sucht sie nach der Wahrheit.

Handlung und Schreibstil

Der Aufbau umfasst einen Prolog, einen Teil I, der im Jahr 1987 spielt und den Hauptteil, Teil II, der zehn Jahre später, 1997, stattfindet. Ein kurzer Epilog ergänzt fehlende Details. In Teil I untersucht Kommissar Lýður, später Huldas Vorgesetzter, einen Mordfall. In Teil II ermittelt Hulda. In einigen Kapiteln steht, abwechselnd mit Hulda, auch jeweils eine Person des Freundeskreises, um den es bei den Ereignissen auf der Insel geht, im Mittelpunkt: Dagur, Klara, Benedikt, Alexandra. So erhält man beim Lesen unterschiedliche, zusätzliche Informationen, die Hulda nicht wissen kann und dies sorgt gekonnt für ein sehr packendes Lesevergnügen, realistisch und nachvollziehbar. Dieser zweite Band der Hidden Iceland Trilogie beginnt die Lücke zu schließen, zwischen dem ersten Band, der im Zeitablauf der letzte ist, und dem noch nicht erschienenen dritten Band, der am weitesten in die Vergangenheit zurückreicht.

Fazit

Zwei Ereignisse in einsamen, abgeschiedenen Gegenden Islands, mitten in der ungezähmten Landschaft, dazu eine erfahrene, menschlich sehr sympathische Ermittlerin. Zusammen ergibt das einen sehr spannenden Nordic Noir Thriller, einen Pageturner, der nächtliche Lesestunden garantiert.

DUNKEL – Ragnar Jónasson

AutorRagnar Jónasson
Verlag btb Verlag
Erscheinungsdatum 25. Mai 2020
FormatBroschiert
Seiten384
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3442758609

„Dabei musste Hulda in Wahrheit nicht mal überlegen: Es gab einen unaufgeklärten Todesfall, der förmlich danach schrie, ihn sich wieder vorzunehmen.“ (Zitat Seite 36)

Inhalt

Hulda Hermannsdóttir ist bekannt dafür, im Job kompetent, präzise und freundlich zu sein. Privat ist die Kommissarin bei der Polizei Reykjavík in diesem Monat Mai erschöpft und deprimiert, denn sie wird demnächst fünfundsechzig Jahre alt und dies bedeutet, dass sie Ende des Jahres in Pension gehen muss. Doch nun wird sie sogar frühzeitig in den Ruhestand geschickt, innerhalb von zwei Wochen muss sie ihren Schreibtisch räumen. Während dieser Zeit darf sie einen unaufgeklärten Altfall bearbeiten. Sofort denkt sie an den Fall der jungen Elena, eine russische Asylsuchende, die tot in einer felsigen Bucht gefunden worden war. Weder der ermittelnde Kollege noch die Medien interessierten sich für das Schicksal dieser Frau, die in Island ein besseres Leben gesucht und den Tod gefunden hatte. Hulda beginnt zu ermitteln. Doch die Suche nach der Wahrheit ist schwierig und gefährlicher, als sie es sich vorstellen konnte.

Thema und Genre

In diesem packenden isländischen Thriller geht es um die schwierige Situation von Asylsuchenden zwischen Hoffnung und Abschiebung, besonders, wenn es sich um junge Frauen handelt. Wichtige Themen sind Kindheitserlebnisse, die prägend für das weitere Leben sind, problematische Mutter-Tochter-Beziehungen, Verlust, Enttäuschung, Einsamkeit.

Charaktere

Hulda Hermannsdóttir ist eine Frau, in deren Leben der Beruf im Mittelpunkt steht. Die plötzliche, vorgezogene Pensionierung, das Gefühl, in dieser von Männern dominierten Polizeiarbeit für zu alt und nicht mehr kompetent gehalten zu werden, beschäftigt und blockiert sie und führt zu Fehleinschätzungen bei ihren Ermittlungen. Privat lebt sie in selbst gewählter Zurückgezogenheit, denkt aber über eine mögliche neue Beziehung nach. Doch zuvor will sie unbedingt diesen cold case lösen.

Handlung und Schreibstil

Der Zeitraum der aktuellen Handlung umfasst nur drei Tage, drei in Kapitel unterteilte Hauptteile. Parallel zur Haupthandlung verlaufen zwei weitere Geschichten, die ebenfalls chronologisch geschildert werden. Sie haben einen direkten Bezug zum aktuellen Geschehen und legen in kleinen Abschnitten immer mehr Hintergrundinformationen offen. Unvorhersehbare Wendungen überraschen und erhöhen die Spannung. Diese wird durch die Sprache verstärkt und der Autor schildert so gekonnt das Leben der Menschen und beschreibt so eindrücklich die raue Natur in Island, dass man beim Lesen sofort in diese düstere, beklemmende Welt eintaucht. Genial ist die Idee, die Hidden Iceland Trilogie mit einem ersten Band zu beginnen, der inhaltlich der letzte ist.

Fazit

Ein düsterer, packender und sehr komplexer Thriller mit einer facettenreichen, ungewöhnlichen Ermittlerin, die man gerade deshalb sofort ins Herz schließt. Eine großartige Geschichte, wenn man das Genre Nordic Noir zu schätzen weiß.

Das Netz – Lilja Sigurðardóttir: Ein Reykjavík-Krimi

AutorLilja Sigurðardóttir
Verlag DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsdatum 16. Juni 2020
FormatTaschenbuch
Seiten360
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3832165192

„Wenn Sie Macht haben wollen, brauchen Sie Sicht nach oben.“ (Zitat Pos. 2873)

Inhalt

Sonja Gunnarsdóttir träumt davon, endlich ihren Sohn Tómas zu sich nehmen zu können, der bei der Scheidung dem Vater zugesprochen worden war. Doch dafür braucht sie genügend Geld für ein finanziell unabhängiges und abgesichertes Leben. 

Gegen die bisher sehr erfolgreiche Investmentbankerin Agla Margeirsdóttir, mit Sonja in einer Liebesbeziehung, laufen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem isländischen Bankenskandal.

Bragi ist ein erfahrener Zollbeamter kurz vor der Pensionierung. Sein Dienstort ist der Flughafen von Reykjavik. Schon mehrmals ist ihm eine gut aussehende, gepflegte Frau aufgefallen, wohl eine Geschäftsfrau. Doch dann sieht er zufällig in einer Zeitschrift Modevorschläge für die erfolgreiche Frau im Beruf und plötzlich fällt es ihm ein. Die fremde Frau war stets genau nach diesen Bildern gekleidet, perfekt bis ins kleinste Detail – zu perfekt. Was ist ihr Geheimnis?

Thema und Genre

Dieser Kriminalroman ist der erste Band einer Trilogie aus Island. Ein typischer Roman noir, der zur Gänze in der Grauzone zwischen Gut und Böse spielt. Es geht um kriminelle Handlungen und ihre Beweggründe, wobei die Schuldfrage aus unterschiedlichen Gesichtspunkten zu betrachten ist.

Charaktere

Die drei Hauptfiguren Sonja, Bragi und Agla sind gut beschrieben, ihre Situation ist glaubhaft und ihre Entscheidungen nachvollziehbar. Dennoch bleiben sie irgendwie auf Distanz, man verfolgt interessiert und mit Spannung was sie tun, wie sie sich verhalten, was passiert, ohne jedoch um das Schicksal der einzelnen Charaktere zu bangen. Sonja und Agla kämpfen um die Dinge, die ihnen wichtig sind, aber sie reagieren, statt zu agieren. Die Zeit, in Ruhe über mögliche Hintergründe nachzudenken, nehmen sie sich nicht, dadurch handeln sie für ihre Gegner vorhersehbar und sind leicht zu manipulieren.

Handlung und Schreibstil

Die Geschichte spielt kurz nach dem Bankencrash in Island, zwischen November 2010 und Februar 2011. In drei durchgehenden Erzählsträngen steht entweder Sonja, oder Agla, oder Bragi im Mittelpunkt. Abwechselnd geschildert, geschehen die Ereignisse manchmal  gleichzeitig, überschneiden sich, verknüpfen sich. Der straffe Zeitrahmen sorgt für Spannung, obwohl wenn man manche Zusammenhänge bald vermutet. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und entspricht dem Genre.

Fazit

Ein nordischer Kriminalroman für Leser*innen, die in erster Linie an einer packenden, guten Geschichte interessiert sind und denen die einzelnen Figuren weniger wichtig sind, als das Gesamtbild. Ein Buch für spannende, unterhaltsame Lesestunden.

Abgrund – Yrsa Sigurdardóttir, Kommissar Huldar und Psychologin Freyja, Band 4

AutorYrsa Sigurdardóttir
Verlag btb Verlag
Erscheinungsdatum 27. April 2020
FormatBroschiert
Seiten400
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3442758470

„Irgendetwas stimmte hier nicht. Huldar korrigierte sich: Hier stimmte gar nichts. Absolut gart nichts.“ (Zitat Seite 188)

Inhalt

Ein Toter hängt zwischen zwei Lavafelsen, auf Grund der historischen Bedeutung des Ortes genannt Galgenfelsen. Es ist Helgi Friðriksson, ein sehr vermögender Investmentbanker. Zuerst denken die Ermittler an Selbstmord, doch ein Nagel mit dem Rest eines Notizzettels in der Brust des Toten zeigt, dass es sich um Mord handelt. Als Huldar zur Adresse des Toten kommt, findet er in der stylischen Wohnung Freyja vor, die sich um einen vierjährigen Jungen kümmert, der seinen Namen, Siggi, kennt und die sehr geläufigen Kurzformen der Vornamen seiner Eltern, aber weder Familiennamen, noch Adresse. Er weiß nur, dass er nicht in dieser Wohnung wohnt, in der das Jugendamt ihn auf Grund eines anonymen Anrufes gefunden hat. Parallel zu den Ermittlungen im Mordfall Helgi muss das Team auch nach den Eltern des kleinen Jungen suchen. Offenbar gibt es keinerlei Zusammenhänge, oder doch?

Thema und Genre

In diesem spannenden Thriller geht es um einen mysteriösen Mordfall und die schwierige Suche nach den Eltern eines kleinen Jungen. Gesellschaftskritische Hintergründe sorgen für Tiefgang.

Charaktere

Kommissar Huldar und die Psychologin Freya ergänzen einander bei den Ermittlungen und auch die junge, engagierte Lína passt sehr gut in das Team von Huldar, auch wenn die schroffe Vorgesetzte Erla dies anders sieht. Die einzelnen Figuren der Ermittler in diesem verworrenen Fall sind als unterschiedliche Charaktere sehr gut und realistisch geschildert.

Handlung und Schreibstil

Die packende Handlung spielt in einem knappen Zeitraum, denn in den Ermittlungen drängt die Zeit. Der Hintergrund der Geschichte wird Stück für Stück, gleich kleinen Puzzleteilen, offengelegt. Nach zahlreichen Wendungen ergeben sich am Schluss die nicht vorhersehbaren Zusammenhänge. Die Ereignisse sind jedoch immer nachvollziehbar und stimmig. Eine geniale Wendung bildet den überraschenden Abschluss dieses neuen, vierten Falles des Ermittlerteams. Der Schreibstil ist dem Genre Thriller angepasst, enthält aber auch interessante Beschreibungen und bietet mit einer guten Prise Humor ein spannendes, begeisterndes Leseerlebnis.  

Fazit

Ein packender Thriller mit sympathischen Ermittlern, der den Lesern Rätsel und überraschende Wendungen bietet. Ein Pageturner und Garantie für eine lange Lesenacht.